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Lydia Weiss Lydia Weiss  

Emil Salm

 
   
 


 

 


Lydia Weiss

 
 

(* 14. Mai 1939 in Wien; Pseudonym "Fernsehkindergartentante" Pippa) war eine österreichische Ballett-Tänzerin, Schauspielerin und Sängerin.

 

Lydia Weiss

 

Lydia Weiss wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Wien auf. Sie er- und überlebte als Kind die Bombenangriffe auf Österreichs Hauptstadt in Luftschutzkellern. Um dieser Lebensituation zu entfliehen, flüchtete ihre Mutter mit der kleinen Lydia ins Waldviertel nach Groß Eberhards im Raum Waidhofen an der Thaya. Dort wohnten sie einige Jahre bis in die Besatzungszeit der Russen hinein. Ihre Mutter Franziska steckte alles Geld, das sie als Putzfrau verdiente in die Ausbildung ihrer Tochter. Nach der Rückkehr nach Wien erhielt Lydia Ballettunterricht und Sprechausbildung im Studio Dannbacher und war ab 1950 regelmäßig , neben dem Volksschulbesuch, im Österreichischen Rundfunk, damals RAWAG, als Kinderschauspielerin tätig, ebenso als Elevin der Wiener Volksoper. Sie ging mit dem Dia Lucca Ballett auf Tournee nach England und wirkte in der Operette „Merry Widow“ mit („Die lustige Witwe“ von Johann Strauß), gemeinsam mit Jan Kiepura und Martha Eggerth. Bei dieser Gelegenheit trainierte Lydia mit dem Sadler–Wells Ballett und stand so mit Margot Fontayn „an einer Stange“. Aber auch auf dem Eis war sie zu finden und brachte es bei dieser Ausbildung sogar zur ASKÖ Jugendmeisterin. Im Kino war sie auch schon 1958 zu sehen als Partnerin von Cornelia „Conny“ Froboess und Fred Bertelsmann oder Peter Kraus und Paula Wessely. „Wenn das mein großer Bruder wüsste“, „Hulla hopp Conny“, „Die geschiedene Frau“ sind nur einige der Filme, in denen Lydia Weiss mitwirkte und oft nicht mal im Programm stand.

Lydia Weiss

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Lydia Weiss fiel bei der Aufnahmsprüfung am Max-Reinhardt-Seminar wegen „bühnenunwirksamer Ausstrahlung“ durch. Sie nahm daraufhin bei Dorothea Neff Privatunterricht. Schon bald wurde sie eine beliebte und bejubelte Soubrette und Komödiantin, die gerade wegen ihrer quirligen Präsenz auf der Bühne und ihrem „über die Rampe kommen“ Begeisterung weckte und großen Applaus in ganz Europa einheimste, wie man den zahlreichen Pressestimmen entnehmen kann.

Die gewaltige Bandbreite ihrer Darstellungen findet man schon in den späteren 50gern, wo Lydia Weiss nicht nur Kindermärchen spielte, sowohl im Österreichischen Fernsehen als auch am damaligen „Theater der Jugend“ in Wien , sondern auch schon in Musicals tanzte und als Sängerin mitwirkte, für das Deutsche Fernsehen Köln arbeitete und auch Kabarett spielte. Sie sang Arthur Honegger genauso wie Franz Lehar oder Paul Burghard. Sie machte unbedeutende Nebenfiguren durch ihr Spiel wesentlich und begeisterte in Hauptrollen ihr Publikum in ganz Europa, was unzählige Theaterkritiken beweisen.

Lydia Weiss

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So war Lydia Weiss, unter anderem, Partnerin von Elfi Mayerhofer in „Die Pariserin“, von Lil Dagover in „ Eine etwas sonderbare Dame“, von Freddy Quinn im Musical „Prärie Saloon“ , von Thomas Fritsch in „Monpti“, von Giuseppe di Stefano in Franz Lehar´s „Land des Lächelns“, von Monika Peitsch in „Blick zurück im Zorn“, von Josef Meinrad und Alma Seidler in „Der Unbestechliche“ von Hugo von Hofmannsthal. „Katharina Knie“ mit Karl Raddatz war wohl eine ihrer Lieblingsrollen und war wohl mit ein Grund, warum sie ihre 1976 geborene Tochter so nannte.

Lydia Weiss

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Ihre Spielorte waren über das deutschsprachige Europa verteilt. Vom Theater des Westens in Berlin bis zum Theater am Dom in Köln, vom Theater an der Wien bis zum Basler Stadttheater, von der Bregenzer Festspielen, wo Weiss die Welturaufführung von Robert Stolz: „Die Trauminsel“ sang, bis zu den Stockerauer Festspielen, wo sie ab 1978 für einige Jahre Dauergast des Intendanten Jürgen Wilke war. Sie war 1975 vom Intendanten der Wiener Festwochen Ulrich Baumgartner für die Rolle der Anachoana in Jura Soyfer´s „Christoph Columbus“ in ihre Heimatstadt Wien engagiert worden, wo sie schon lange nichts mehr zu tun bekommen hatte. Nach ihrem Gastspiel in der Arena stellten sich laufend Angebote ein. So kehrte sie 1976 endgültig nach Wien zurück, heiratete und schenkte einer Tochter das Leben. Sie ist in den Besetzungslisten der Arena 75 und Arena 76 genauso zu finden, wie in der Kleinen Komödie im Theater am Kärtnertor, wo sie mit ihrer Darstellung der Hauptrollen in „Pepsie“, „Scher Dich zum Teufel, Karin“, „No sex, please - we are british“ oder „Und das am Hochzeitsmorgen“ die Stücke zu Dauerbrennern machte. Das Theater die Tribüne holte sie für „August, August“ von Pavel Kohout. Und der ORF für die Kabarettserie: „G´schichten über...“ mit Erwin Steinhauer, Gunther Phillip, Kurt Sowinetz und vielen anderen. Auch im legendären „Mundl, ein echter Wiener geht nicht unter“ war sie an der Seite von Karl Merkatz zu sehen und in „Leihopa“ mit Alfred Böhm. Lydia entdeckte mit dem Heranwachsen ihrer Tochter auch ihre Liebe zu Kindern wieder neu und spielte einige Jahre bei Evamaria Kaiser´s Kindertheatergruppe „Kaikukas“ mit, landete mit ihnen bei TV Kindersendungen, wie „Am dam des“ und „Betthupferl“. Dort traf sie auf ihren „alten“ Regisseur Peter Dörre, der sie als TV Kindertante vorschlug, mit Erfolg. An diesem Platz erhielt sie die „TV-Krone“ eine Auszeichnung Österreichs größter Tageszeitung, der Kronen Zeitung. „Fernsehkrone für ein TV Lachen“. Ihr Markenzeichen. Wenig später erfand man für sie die Figur „Pippa“, das weibliche Pedant zu Heinz Zuber´s „Enrico“. „Gendamerieposten Sulzenau“ war die letzte Fernsehserie in der sie mitspielte, als Film-Ehefrau von Heinz Petters. In den späten 80ern zog sich Lydia Weiss ins Privatleben zurück und widmete sich fortan ehrenamtlich diversen Sozialaufgaben. Im April 1999 war sie noch einmal in einem kleinen Lebensrückblick von Bea Thiemhard in der Fernsehsendung „Willkommen Österreich“ zu sehen. Vielen Radiohörern klingt es heute noch in den Ohren, wenn sie als Moderatorin der legendären Österreichischen Samstag-Nacht-Sendung „Tanzmusik auf Bestellung“ ihren Abschiedtext sprach: „..wenn sie noch aufbleiben, gute Unterhaltung, gehen sie aber schlafen, dann wünsche ich Ihnen eine gute - Nacht“

 

 
  Letzte Aktualisierung 25.01.2009
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